Interview mit einer „lebenden Zeugin des Zweiten Weltkrieges“ an der SKHM
Uroma besucht die Schule des Urenkels

 

Am 18.03.2016 besuchte Frau Schleking ausgesuchte 31 Schülerinnen und Schüler der SKHM. Die Kinder des 7. Jahrgangs haben sich vorab schriftlich für die Teilnahme an der Veranstaltung beworben.

Frau Schleking ist die Uroma von Arne Schleking aus der Klasse 7a. Arne kam auf die Idee, seine Uroma zu uns einzuladen, damit sie uns vom Krieg erzählen und unsere Fragen beantworten kann. Die Thematik „Krieg“ wurde von Februar bis Ende März im Rahmen eines fächerübergreifenden Objektes in den Klassen 7 behandelt.


Drei Generationen: Enkelin Frau Anja Schlecking, Uroma Anna Schlecking, Urenkel Arne Schlecking sowie Mitschüler Fynn Heijenga

Geduldig beantwortete Frau Schleking die Fragen, welche die Schülerinnen und Schüler vorab individuell notiert haben und von Fynn und Arne sortiert und zusammengefasst wurden.

„Ich denke jeden Abend beim Einschlafen an die Zeit des Krieges“, erzählte die Rekenerin. Bei Kriegsbeginn war sie 15 Jahre alt, ihre beiden Brüder wurden als Soldaten eingesetzt, nur einer kam zurück, er war völlig ausgehungert. Der andere Bruder war mit 21 Jahren in Russland gefallen. „Das war mein schlimmstes Erlebnis“, erzählt sie weiter.

„Frau Anna Schlecking beantwortete die Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Wir hatten immer einen fertig gepackten Koffer, denn wenn die Sirenen gingen, musste es schnell gehen. Unserer Papiere hatten wir in Einmachgläsern auf dem Grundstück vergraben.“ Richtig hungern musste die Familie Schleking nicht, durch die Landwirtschaft war immer Essen vorhanden. Aus den Städten kamen oft hungrige Menschen, die um Essen bettelten oder auch etwas für Essen eintauschen wollten. „Einmal haben wir für zwei Stück Speck ein ganzes Kaffeeservice bekommen; das hat sich komisch angefühlt.“  Als der Krieg zu Ende war, haben Amerikaner das Haus der Familie besetzt.

Gespannt und mucksmäuschenstill lauschten die Schülerinnen und Schüler den Worten der 92jährigen. Am Ende bedankten sich alle Anwesenden bei Frau Schleking und ihrer Enkeltochter, die sie begleitete. Es war ein außergewöhnliches Erlebnis, mit einer lebenden Zeitzeugin des Zweiten Weltkrieges sprechen zu können.