Smartphone - eine Datenschleuder?

Macht und Reichtum durch Daten? Auf jeden Fall wecken Informationen über User des Social Web genau diese Begierde. Konzerne verdienen mit Daten privater Nutzer und deren gezielter Verarbeitung im Internet inzwischen ungezählte Millionen. Dabei ist vielen Internet-, Tablet- und Smartphone-Freaks oft gar nicht klar, was und wie viel sie per Mausklick oder Touchscreen-Tippen von sich, ihrer Umwelt und ihrer Privatsphäre preisgeben. Es ist nun einmal so: Das Internet hat sich zu einer Kommunikationsplattform entwickelt, auf der sich weltweit Milliarden Menschen bewegen. Insbesondere Facebook, Twitter, WhatsApp, Google, Skype, Wikipedia und You Tube wurden längst zu „blauen Wohnzimmern“ im persönlichen Umfeld der Nutzer. Leider oftmals aber auch zu „blauen Kinderzimmern“!

 

Datenschützer Rolf Poschmann weist die Schülerinnen und Schüler der EvT-Realschule
und der Sekundarschule Hohe Mark auf die Gefahren des Social Web, speziell von Smartphones, Tablets und PCs hin.


Aus diesem Grund hat der Bundesverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) schon 2008 die Initiative „Datenschutz geht zur Schule“ ins Leben gerufen. Heute sind rund 40 selbständig tätige Datenschutzbeauftragte und Mitglieder des BvD an Bildungseinrichtungen in der ganzen Republik unterwegs, um im Rahmen des ehrenamtlichen Projektes zu beraten und frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren. Auf Anregung der Rekener Schulsozialarbeiterin Angela Groß-Thebing waren an zwei aufeinander folgenden Tagen jetzt die Experten Rolf Poschmann und Bernd Fuhlert zu Gast in Bahnhof Reken. In jeweils einer Doppelstunde pro Klasse machten sie die Siebtklässler der Sekundarschule Hohe Mark und die Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 der EvT-Realschule darauf aufmerksam, dass Smartphones und PCs Datenschleudern sind und wie gefährlich sie sein können.

 

Albert Steinkamp und Jochen Grosfeld, die Rektoren der EvT-Realschule und der Sekundarschule, begrüßten die Aktion, nachdem sie in der Vergangenheit auch schon die Eltern der Jugendlichen zusammen mit der Kreispolizeibehörde Borken aufgeklärt hatten. „Man kann sich nicht vorstellen, was die Schülerinnen und Schüler in den sozialen Medien alles von sich preisgeben“, berichtet Albert Steinkamp und ergänzt: „Manchmal fragt man sich, ob die so genannten sozialen Medien in Wirklichkeit nicht unsozial sind. Deshalb ist es sehr sinnvoll, wenn die Referenten alle Gefahren aufzeigen.“ Besonders bei folgenden Thema wurden die jungen Zuhörer hellhörig: Smartphones. Trotz aller Vorteile, so die Datenschützer, drohe gerade bei diesen Geräten enormer Missbrauch: „Ein Smartphone ist super, ist gleichzeitig ein Telefon, ein Navi, ein Fotoapparat, eine Videokamera, ein Kommunikationssystem, dazu noch kompakt und klein. Aber alle gespeicherten Daten können in Sekundenbruchteilen ausgelesen werden.“ (hh)